
Wenn das Hörvermögen nachlässt
Hören ist eine wichtige Sinneswahrnehmung. Es ermöglicht uns zu kommunizieren, Geräusche und Musik wahrzunehmen, uns im Raum zu orientieren. Die Leistungsfähigkeit des Gehörs kann durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt werden. Krankheiten, Vererbung, Unfälle und Lärm können eine Hörminderung verursachen. Auch mit zunehmendem Alter werden Sinneseindrücke oft schwächer, so auch das Hörvermögen.

Warum es sich lohnt
Nach der Gewöhnungsphase wird man nach und nach bemerken, dass man wieder besser hört. Die Anstrengung beim Hören lässt nach, man traut sich wieder in verschiedene Hörsituationen, die man vorher gemieden hat. Damit steigt die Lebensqualität beträchtlich.

Auswirkungen von Hörverlust
Eine Hörminderung führt auf Dauer zu erheblichen Belastungen im Alltag. Unterhaltungen in der Familie, Gespräche im Freundeskreis, selbst Familienfeiern werden für Sie immer anstrengender.

Erfahrungen Betroffener
»Barrierefreies Hören ist ein besonderer Wunsch vieler Hörgeschädigter. Leider sind die Lautsprecher in großen Räumen keine Hilfe zum Verstehen. Daher sind bei Vorträgen, Seminaren, in Kirchen oder bei kulturellen Veranstaltungen, wie im Theater und im Kino, technische Unterstützungen notwendig. Um Hörgeräte- und Cochlea-Implantat-TrägerInnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, setze ich mich für induktive Höranlagen und für Funkübertragungsanlagen (FM-Anlagen) ein.«
Anna Maria K., Bauingenieurin

Wege zum Hörgerät
Gehen Sie zum Hals-Nasen-Ohrenarzt, sobald Sie einen Hörverlust vermuten. Wenn der HNO-Arzt ein Hörgerät empfiehlt, gehen Sie mit der Kopie der ärztlichen Verordnung zum Hörgeräteakustiker, um sich kostenlos und unverbindlich beraten zu lassen. Nehmen Sie zur Unterstützung Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für Schwerhörige in Ihrer Nähe auf.

Das neue Hörgerät – Die Gewöhnung
In der ersten Zeit ist das Tragen von Hörgeräten nicht immer nur ein Gewinn, sondern auch eine Herausforderung. Alles, sogar die eigene Stimme, klingt plötzlich lauter und auch fremd. Man hört Geräusche, die man schon lange nicht mehr gehört hat. (Hintergrundgeräusche, Vogelgezwitscher, Zeitungsrascheln und vieles mehr!)

Technik
Nicht in allen Hörsituationen reichen Hörgeräte aus. Induktive Höranlagen, Funkübertragungsanlagen, Infrarotanlagen und Bluetooth ergänzt das Hörgerät.

Statistik
Repräsentative Untersuchung von Dr. med. Wolfgang Sohn, Universität Witten/Herdecke in Zusammenarbeit mit Siemens Audiologische Technik im Jahr 1999:
19 % der deutschen Bevölkerung über 14 Jahre sind hörbeeinträchtigt. Das sind 13,3 Mio Menschen.

Und wenn das Hörgerät nicht mehr ausreicht? –
Das Cochlea-Implantat (CI)
Bei hochgradiger Schwerhörigkeit ist ein Sprachverstehen selbst mit leistungsstarken Hörsystemen oft nicht mehr möglich. Die Haarsinneszellen im Innenohr sind dann so stark geschädigt, dass sie die empfangenen Töne nicht mehr zum Gehirn weiterleiten können. Ein Cochlea-Implantat ist eine Innenohrprothese, die die beschädigten Sinneszellen überbrückt und den Hörnerv direkt stimuliert.

Kennen Sie solche Erfahrungen?
Gesprächspartner scheinen zu leise und undeutlich zu sprechen. Bei Gesprächen müssen Sie häufiger nachfragen, besonders bei störenden Hintergrundgeräuschen. Gespräche werden für Sie oft anstrengender. Fernseher und Radio müssen Sie häufig lauter stellen.